Reprotechnologien

Piktogramm: Petrischale mit Eizelle und Spermien

Eizell„spende“ und „Leihmutterschaft“ sind in Deutschland verboten, das regelt das Embryonenschutzgesetz (EschG). Um solche Reproduktionstechnologien dennoch zu nutzen, reisen Schätzungen zufolge jedes Jahr bis zu 3.000 deutsche Paare ins Ausland. Der starke Kinderwunsch dieser Paare, das vermeintliche Kindeswohl, die mit dem Reproduktionstourismus verbundenen Probleme, ein postuliertes „Recht“ auf ein eigenes Kind – diese Argumente werden von unterschiedlichen Gruppen verstärkt vorgebracht, um die Verabschiedung eines „modernen“, liberalen Fortpflanzungsmedizingesetzes voranzubringen.

Selten thematisiert werden die geringen Erfolgsaussichten reproduktiver Technologien und alternative Möglichkeiten der Familiengründung wie Pflegekinder oder Co-Parenting. Die Probleme und Rechte von „Spenderinnen“ und „Leihmüttern“ kommen in diesen Diskursen noch weniger vor.

Beiträge zu diesem Thema

  • Wo stehen wir wirklich? Reproduktionstechnologien zwischen Realität und Science-Fiction

    GID-Ausgabe
    270
    vom
    August 2024

    Künstliche Uteri, geklonte Babys, … Filme und Romane prophezeien uns die Auslagerung von Reproduktion aus dem menschlichen Körper. Gleichzeitig ist diese Auslagerung in vielen Ländern bereits Realität – durch die Arbeit von Leihschwangeren. Auch in Deutschland wird eine Legalisierung von Eizelltransfer und Leihschwangerschaft erwägt. Zeit für eine Bestandsaufnahme.

    Titelblatt des GID MAGAZINS: Eine Stromtrooper-Lego-Figur steht in einer halben Eierschale, vor beigem Hintergrund.

  • „Marsch für das Leben“

    Eine Menschenmenge, davor ein Schild auf dem steht "Reproduktive Selbstbestimmung ist Menschenrecht"
    Von

    Am 21. September ist es wieder soweit – tausende christlich-fundamentalistische, konservative und (extrem) rechte Menschen tragen ihre Forderungen nach einem vollständigen Abtreibungsverbot in Berlin auf die Straße. Sie nutzen dabei auch Leerstellen feministischer Diskurse, wenn es um bioethische Fragen wie Abbrüche nach pränataldiagnostischen Auffälligkeiten geht.

  • Tiefgekühlte „Waisen“ suchen ein Zuhause

    Portraitaufnahme von Risa Cromer. Sie hat braun-grüne Augen, braune, halblange, glatte Haare und trägt einen schwarzen Puller mit rundem Ausschnnitt. Sie lächelt in die Kamera.
    Interview mit
    26. August 2024

    Bereits seit der Bush-Ära gibt es in den USA sogenannte Adoptionsprogramme für überzählige Embryos, die im Rahmen einer künstlichen Befruchtung nicht mehr genutzt werden. Hinter der Idee steht eine christlich-fundamentalistisch geprägte Agenda, die Schwangerschaftsabbrüche verbieten und Embryonen Personenstatus verleihen möchte. 

  • Rechte Fantasien

    Nahaufnahme von einem handgemalten Demo-Schild, auf dem steht: "Ehe, Küche, Vaterland - uns're Antwort: Widerstand". Das "W" in Widerstand brennt und strahlt Flammen nach oben aus.
    Von
    26. August 2024

    Die Regulation davon, wer sich fortpflanzen sollte und wer nicht, ist elementarer Bestandteil rechter Ideologien. Die dort propagierten Konzepte von Familie sind geprägt von Rassismus, Antisemitismus, Queer- und Behindertenfeindlichkeit. Wie aber hält es die (extreme) Rechte mit den aktuellen Debatten um reproduktive Selbstbestimmung?

  • Schwangerschaft ohne Körper?

    Nahaufnahme von zwei Händen, die eine Schale formen. Darin schwebt ein Hologramm von einem Fötus.
    Von
    26. August 2024

    Die Idee, Reproduktion ganz aus dem menschlichen Körper auszulagern ist nicht neu. Heutzutage scheint die Umsetzung dieser Fantasie greifbar nah – aber stehen wir wirklich kurz davor, menschliche Embryonen bis zur Geburt in einer künstlichen Umgebung heranreifen zu lassen? Und welche ethischen Fragen wirft das auf?