Geschlechtstests im Sport waren eines der diesjährigen Sommerloch-Themen. Anlass war das erniedrigende Spekulieren über die Weiblichkeit der Südafrikanerin Caster Semenya, deren Goldmedaille im 800m-Lauf in Frage gestellt wurde. Wochenlang kursierten Gerüchte darüber, welche vielfältigen Expertisen zur Feststellung ihres Geschlechts herangezogen würden - mit der Humangenetik als einer Disziplin unter anderen. Klar wurde: das biologische Geschlecht ist keine einfach messbare biologische Tatsache, sondern es bedarf einer Fülle von Technologien, um es wissenschaftlich dingfest zu machen. Verschieben solche Diskussionen die gesellschaftlichen Vorstellungen eines starren Systems von biologischer und genetischer Zweigeschlechtlichkeit?