"Da stimmt doch was nicht..." Logik, Praxis und Folgen vorgeburtlicher Diagnostik.

Am 29. Februar und 1. März im Hygiene-Museum Dresden lädt das GeN zusammen mit 14 anderen Gruppen und Verbänden ein zum Austausch über die unterschiedlichen Betroffenheiten, zum respektvollem Streit und kritischen Nachdenken darüber, was anders möglich ist.

Aktuell (08/2008): Die Dokumentation kann über das Gen-ethische Netzwerk bezogen werden!
"Da stimmt doch was nicht...", diesen Impuls kennen viele, ein Innehalten, Erschrecken, wenn bei einer schwangeren Frau etwas für auffällig befunden wird oder wenn wir uns klarmachen, welche Wirkungen die vorgeburtliche Suche über den Einzelfall hinaus hat: für Kinder, die unter Vorbehalt auf die Welt kommen, für Frauen, für werdende Eltern und ihre Selbstwahrnehmung, für Mediziner/innen, die ungewollt zur Alltagseugenik beitragen, für Berater/innen und Hebammen, die diese begleiten, für Eltern behinderter Kinder, die möglicherweise mit den Gedanken leben müssen, dass es auch ganz anders hätte sein können und für das Zusammenleben in unserer Gesellschaft.

29. Februar 2008 14.00 Uhr – 1. März 2008 16.30 Uhr im Hygiene-Museum Dresden.

 

 

Freitag, 29. Februar

15.00 Uhr Begrüßung und Einführung in die Tagung 15.15 Uhr Bedeutung und Folgen vorgeburtlicher Diagnostik ...für Kinder Wenn die bedingungslose Annahme in Frage gestellt ist. Dr. Sigrid Graumann, IMEW, Berlin ...für Frauen Sind wir immer schon mittendrin? Dr. Mona Singer, UniversitätWien 16.15 Uhr Vertiefung in moderierten offenen Foren 17.00 Uhr Bedeutung und Folgen vorgeburtlicher Diagnostik ...für Menschen mit Behinderung Diskriminiert trotz Gleichstellung? Swantje Köbsell, Universität Bremen ...für professionell in diesem Bereich Engagierte Berufliche Identität und persönliche Integrität Dr. Dr. Barbara Maier, Universitätsklinik Salzburg 17.45 Uhr Vertiefung in moderierten offenen Foren 18.30 Uhr Gemeinsames Abendessen 20.00 Uhr Abendprogramm in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Hygiene-Museum

Samstag, 1.März

09.00 Uhr Sozialer Sinn und gesellschaftliche Auswirkungen Wie Pränataldiagnostik die Gesellschaft verändert. Prof. Dr. Elisabeth Beck-Gernsheim, Universität Erlangen Wie bewertet man den Nutzen pränataler Diagnostik? Prof. Dr. Jürgen Windeler, Medizinischer Dienst der Spitzenverbände der Kassen, Essen 10.45 Uhr Entwicklung von Handlungsmöglichkeiten und Perspektiven

  • Forum 1: Aufklärung und Beratung: Mehr als Googeln? Moderation: Gisela Pingen-Rainer, Sozialdienst katholischer Frauen.
    • Individuelle Selbstbestimmung und fachliche Verantwortung. Dr. Silja Samerski, Biologin, Sozialwissenschaftlerin, Bremen
    • Ist eine andere Praxis möglich? Dr. Claudia Schumann, Frauenärztin, Northeim
  • Forum 2: Frühscreening – damit ich weiß, dass das Kind gesund ist? Moderation: Gabriele Kemmler, GfG
    • Ersttrimesterscreening – eine Hilfe zur Entscheidung. Dr. Heino Hille, Frauenarzt, Hamburg
    • Ersttrimesterscreening – ein Instrument der Selektion. Dr. Hildburg Wegener, Netzwerk gegen Selektion durch Pränataldiagnostik
  • Forum 3: Alle reden von Beratung, aber keine geht hin… Moderation: Dr. Petra Blankenstein, Leona e.V.
    • Schwangerschaftserleben und Pränataldiagnostik: Eine repräsentative Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. lona Renner, BZgA, Köln
    • Emanzipatorische Beratung zwischen Macht und Moral. Prof. Dr. Ruth Großmaß, Alice-Salomon-Fachhochschule Berlin
  • Forum 4: Pränataldiagnostik zwischen Therapie und Selektion Moderation: Silke Koppermann, Frauenärztin, Hamburg
    • Therapeutische Chancen durch vorgeburtliche Diagnostik. Dr. Ulrich Kuhn, Pränatalmediziner, Essen
    • Rahmenbedingungen und Grenzen einer Entkoppelung von pränataler und selektiver Medizin. Prof. Dr. med. Jeanne Nicklas-Faust, Bundesvereinigung Lebenshilfe
  • Forum 5: Genetische Verantwortung für kommende Generationen Moderation: Monika Feuerlein, Gen-ethisches Netzwerk
    • Kontraindizierte Vermehrung? Genetisches Risiko, Verantwortung und Kinderwunsch. Dr. Thomas Lemke, Soziologe, Universität Frankfurt
    • Gentests: Zur aktuellen und zukünftigen Politik der deutschen Versicherer. Kai Kolpatzik, AOK Bundesverband
  • Forum 6: Behinderung als Stigma – auf der Suche nach Alternativen Moderation: Prof. Dr. Marion Baldus, Mannheim
    • Diskriminierung im Alltag. Ein Erfahrungsbericht. Ramona Günther, Bundesvereinigung Lebenshilfe
    • „Das behinderte Kind" im Alltagswissen: Empirische Analyse des Internetforums „1000 Fragen zur Bioethik". Prof. Dr. Anne Waldschmidt, Sozialwissenschaftlerin, Universität Köln
  • Forum 7: Aus Liebe zum Kind: Beziehung von Anfang an Moderation: Agathe Blümer, Bund Deutscher Hebammen
    • Verhinderte Liebe? Pränataldiagnostik und die Ergebnisse der Bindungsforschung. N.N.
    • „Be-hinderte“ Liebe – die Folgen pränataler Diagnostik für die Eltern-Kind-Beziehung. Elisabeth Braasch, Hebamme, Karlsruhe
  • Forum 8: Pränataldiagnostik: nur eine Frage der Qualität? Moderation: Margaretha Kurmann, Netzwerk Pränataldiagnostik
    • Pränataldiagnostik – zwischen IGeL und Kassenleistung. Dr. Erika Feyerabend, Sozialwissenschaftlerin, Essen
    • Möglichkeiten und Grenzen einer evidenzbasierten Schwangerenvorsorge. Prof. Dr. Jürgen Windeler, Medizinischer Dienst der Spitzenverbände der Kassen

12.30 Uhr Mittagspause 13.30 Uhr Kritische Anfragen,Wege, Auswege. Ergebnisse aus den Foren 14.00 Uhr Der Diskurs zu vorgeburtlicher Diagnostik in Deutschland – Hintergründe, blinde Flecken, Unterschiede zu anderen Ländern PD Dr. Susan L. Erikson, Medizinethnologin, Kanada 14.30 Uhr Abschlusspodium: Wie ist eine Anwendungsbegrenzung vorgeburtlicher Diagnostik umsetzbar? Möglichkeiten, Schritte, Bündnispartner. U.a. mit Brunhilde Raiser, Vorsitzende Deutscher Frauenrat und angefragt: Herta Däubler-Gmelin, MdB, Christel Riemann-Hanewinckel, MdB 16.00 Uhr Schlusswort und Verabschiedung

22. November 2007

Organisatorische Hinweise

Veranstaltungsort Deutsches Hygiene-Museum · Lingnerplatz 1 · 01069 Dresden · 0351–48 46 313 · www.dhmd.de Das Hygiene-Museum ist zentral in Dresden gelegen, es ist barrierefrei für Menschen mit Behinderungen zugänglich. Eine Wegbeschreibung erhalten Sie mit der Anmeldebestätigung. Tagungsbeginn Freitag, den 29. Februar 2008, Anreise ab 14.00 Uhr Tagungsende Samstag, den 1. März 2008, 16.15 Uhr Teilnahmebeitrag Inklusive Verpflegung und Abendprogramm 75 Euro/ 35 Euro ermäßigt Wenn Sie besonderen Unterstützungsbedarf haben, bemühen wir uns um Lösungen. Bei Bedarf werden Gebärdendolmetscher/innen und eine Höranlage gestellt. Auf Wunsch wird für Kinderbetreuung gesorgt. Bitte vermerken Sie dies auf der Anmeldung.

Übernachtung

Mit der Anmeldebestätigung erhalten Sie auf Wunsch eine Liste mit Hotels, auf denen für die Tagung Zimmer vorreserviert sind.

Anmeldung

Wir bitten darum, für verbindliche Anmeldungen das anhängende Anmeldeformular zu nutzen. Anmeldeschluss ist der 30. Januar 2008. Bitte zahlen Sie den Beitrag nach Eingang der Anmeldebestätigung. Ansprechpartner: Dr. Harry Kunz · Telefon 02441–61 49 · Fax 02441–77 98 59 · E-Mail: PND-Tagung2008@t-online.de Mit Unterstützung der Aktion Mensch | Geeignete Fortbildung im Sinne der Berufsordnung für Hebammen | Die Zertifizierung bei der Sächsischen Ärztekammer wurde beantragt.

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