Seltene Pflanzen düngen!


Unsere Redaktion ist ein Ort, an dem sich so manche besonderen, auch skurrilen Dinge ansammeln. Die Orchidee beispielsweise, die schon die Renovierung der Büroräume überstanden hat und uns auch noch, wenn sie manchmal etwas verstaubt ist, mit grünen Blättern treu zuwinkt. Wir fassen dies in aller Bescheidenheit als ein Bild für uns selbst auf. Auch die GID-Redaktion ist ein besonderes Pflänzchen: zart, hartnäckig - und selten. Diese Feststellung findet sich belegt in dem dicken Wälzer „Wissenschaftsjournalismus in Theorie und Praxis“: 88 Prozent der Wissenschaftsjournalisten beschränken sich darauf, über Wissenschaft zu informieren und neue Forschungstrends aufzuzeigen. Gesellschaftliche Reflexion und Kritik werden klein geschrieben. Der Schwerpunkt in diesem Heft gibt einige Kostproben, wie sehr die Macht von PR qualitativen und kritischen Journalismus an den Rand gedrängt hat. Bei uns nicht, wie die geschätzten Leser und Leserinnen wissen! Die ernüchternden Zahlen über den Zustand des Wissenschaftsjournalismus’ in Deutschland können nur eine Konsequenz haben: Kritische publizistische Pflänzchen müssen gepflegt und besonders genährt werden. Auch aus diesem Grund erhöhen wir nach fast zehn Jahren den Preis für den GID um zwei Euro, das Abo um acht Euro. Eine interessante Lektüre wünscht
Die GID-Redaktion

Erschienen in
GID-Ausgabe
210
vom Februar 2012
Seite 2