Materialien

GeN-Stellungnahme zur Coronakrise

Seit Beginn der COVID-19-Pandemie erreichen das Gen-ethische Netzwerk vielfältige Anfragen zum Thema Corona. Die Geschäftsstelle hat nun als Antwort eine Stellungnahme zur Coronakrise und zur COVID-19-Arzneimittel- und Impfstoffentwicklung formuliert,  um sich von einer generellen Impfablehnung und dem Leugnen der Existenz des Virus abzugrenzen. Stattdessen fordert der Verein Solidarität mit allen von der Pandemie Betroffenen und eine verantwortungsvolle Wissenschaft, die nicht von Profitinteressen geleitet wird.

➤ GeN (2019): Coronakrise: Solidarität und verantwortungsvolle Wissenschaft! Online:  www.gen-ethisches-netzwerk.de/node/4166.

Genom Editing am Menschen

Durch neue Genom Editing-Verfahren können menschlichen Embryonen oder Keimzellen vererbbare Genmutationen zugefügt werden. Eine internationale Kommission der National Academies of Sciences, Engineering,  and Medicine (USA) legt hierzu einen Einigkeitsbericht vor. In Form von elf Empfehlungen werden technische, gesellschaftliche und institutionelle Voraussetzungen definiert, die einen verantwortungsvollen Weg des Genom Editing in klinische Anwendungen bieten könnten. Diese Konditionen sieht die Kommission derzeit nicht erfüllt.

➤ Heritable Human Genome Editing (2020):  Consensus Study Report der National Academies of Sciences, Engineering, and Medicine.  224 Seiten / 10 Seiten Zusammenfassung.  Bestellung und kostenloser Download der Zusammenfassung: www.nap.edu.

Infobroschüre zu neuer Gentechnik

Die Broschüre bietet Einblick in die neuen gentechnischen Verfahren wie CRISPR-Cas und deren Anwendungen in der Landwirtschaft.  Welche Risiken bergen sie und was sind gute Gründe für eine gentechnikfreie Landwirtschaft? Die Broschüre befähigt zur Bildung eines eigenen Standpunkts.

➤ IG Saatgut (2020): Schöne Neue Gentechnik?!  Anwendungen in der Landwirtschaft.  Eine Informationsbroschüre zum Einsteigen und Auffrischen. 24 Seiten. Download:  www.kurzelinks.de/gid255-pt oder www.gentechnikfreie-saat.org.

Blick in die Zukunft

Wie kann eine nachhaltige, ökonomisch und ökologisch resiliente Landwirtschaft in Zukunft aussehen? Mit diesen Fragen haben sich Wissenschaftler*innen, Praktiker*innen und Interessierte auf der 27. Witzenhäuser Konferenz befasst. Diese Publikation fasst die Beiträge der Konferenz zusammen.

➤ Projektgruppe Klima. Wandel. Landwirtschaft.  Kühle Lösungen für heiße Zeiten (2020): Dokumentationsband der 27. Witzenhäuser Konferenz. Download: www.kurzelinks.de/gid255-pu oder https://kobra.uni-kassel.de.

Memorandum der Bundesärztekammer

Der Arbeitskreis „Offene Fragen der Reproduktionsmedizin“  des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesärztekammer (BÄK) hat Empfehlungen zu den – nach eigenen Angaben – wichtigsten Problembereichen der reproduktionsmedizinischen Behandlungspraxis veröffentlicht. In ihrem Memorandum sprechen sich die Autor*innen für die Aufhebung der sogenannten Dreierregel und für die Legalisierung der nicht kommerziellen „Eizellspende“ sowie der „Spende“ überzähliger pränidativer Embryonen aus.

➤ Bundesärztekammer (2020): Dreierregel,  Eizellspende und Embryonenspende im Fokus – Memorandum für eine Reform des Embryonenschutzgesetzes. Deutsches Ärzteblatt.  9 Seiten. Online: www.kurzelinks.de/gid255-tb.

Kindeswohl in der Reproduktionsmedizin

Beiratsmitglieder und Geschäftsstelle der evangelischen arbeitsgemeinschaft familie (eaf) verfassten ein umfangreiches Positionspapier zur Reproduktionsmedizin mit Fokus auf Fragen rund um das Kindeswohl.  Das Papier gibt einen Überblick über die Grundlagen der Reproduktionsmedizin und -technologie in Deutschland, diskutiert Kinderwunschberatung und ethische Fragestellungen und stellt Forderungen für einen „verantwortlichen Umgang“ mit Reproduktionsmedizin.

➤ evangelische arbeitsgemeinschaft familie (2020): Kinderwunsch und Kindeswohl. Plädoyer für einen verantwortungsvollen Umgang mit Reproduktionsmedizin. 42 Seiten. Download: www.kurzelinks.de/gid255-tc.

„Rechtebasierte“ Fortpflanzungsmedizin

Der medizinische Arbeitskreis des pro familia Landesverbandes Nordrhein-Westfalen veröffentlichte ein Positionspapier zu Reproduktionsmedizin.  Darin beschäftigen sich die Autor*innen mit den Rechten und Bedürfnissen der Menschen mit Kinderwunsch und ihrer zukünftigen Kinder sowie denen der potenziellen Spender*innen von Ei- und Samenzellen und der „Leihmütter“.  Unter anderem werden die Abwägungen von Argumenten und klare Positionierungen zur „Eizellspende“, zur „Embryonenspende“  und zur „Leihmutterschaft“ ausformuliert.

➤ pro familia Landesverband NRW (2020):  Für eine rechtebasierte Fortpflanzungsmedizin.  Positionspapier pro familia NRW. 17 Seiten.  Online: www.kurzelinks.de/gid255-td.

Naturbewusstseinsstudie

Das Naturbewusstsein in Deutschland wächst. Das ist ein zentrales Ergebnis der Naturbewusstseinsstudie 2019. In der alle zwei Jahre erscheinenden Studie wird unter anderem auch das Thema Gentechnik abgefragt.  Dabei wünschen sich die Befragten vor allem Transparenz und Sicherheit.

➤ BMU (2020): Naturbewusstsein 2019.  Bevölkerungsumfrage zu Natur und biologischer Vielfalt. 108 Seiten. Download: www.kurzelinks.de/gid255-ps oder www.bmu.de.

Vielfalt ermöglichen

Trotz großer Nachfrage nach Ökosorten und beachtlichem Wachstum der Entwicklung der Ökozüchtung gibt es eine Finanzierungslücke.  Wie kann angemessene Finanzierung für Ökozüchtung generiert werden?  Potenziale finden sich insbesondere in der Einbeziehung zusätzlicher Akteur*innen wie Verbraucher*innen, Staat oder Kommunen.

➤ Kotschi, J./Doobe, L. (2020): Vielfalt ermöglichen – Wege zur Finanzierung der ökologischen Pflanzenzüchtung. Diskussionspapier.  14 Seiten. Download: www.kurzelinks.de/gid255-pv oder www.opensourceseeds.org.

GID Meta
Erschienen in
GID-Ausgabe
255
vom November 2020
Seite 38 - 40

GID-Redaktion

zur Artikelübersicht

Nur durch Spenden ermöglicht!

Einige Artikel unserer Zeitschrift sowie unsere Online-Artikel sind sofort für alle kostenlos lesbar. Die intensive Recherche, das Schreiben eigener Artikel und das Redigieren der Artikel externer Autor*innen nehmen viel Zeit in Anspruch. Bitte tragen Sie durch Ihre Spende dazu bei, dass wir unsere vielen digitalen Leser*innen auch in Zukunft aktuell und kritisch über wichtige Entwicklungen im Bereich Biotechnologie informieren können.

Ja, ich spende!  Nein, diesmal nicht