Materialien

Dokumentation der Netzwerk-Tagung

Die letzte Tagung des Netzwerks gegen Selektion gegen Pränataldiagnostik ist nun schon einige Zeit her – das macht die jetzt erschienene Dokumentation nicht weniger lesenswert. Unter anderem wurde über Leichte Sprache in der Beratung und über mögliche Ansätze im Aktivismus gegen die pränatalen Tests diskutiert.

➤ „Was hat die UN-Behindertenrechtskonvention mit Pränataldiagnostik zu tun?“ Dokumentation der Tagung des Netzwerk gegen Selektion gegen Pränataldiagnostik, 15.–17. Juni 2018, Download (PDF): www.kurzlink.de/gid251_l oder www.netzwerk-praenataldiagnostik.de.

Genomeditierte Tiere

Neue Gentechniken sollen Nutztiere möglich machen, die besser zu den industriellen Bedürfnissen und Abläufen passen. Eine Studie der NGO Friends of the Earth schaut sich die Probleme für Tierwohl, Gesundheit und Umwelt an, die mit diesem Ansatz einhergehen.

➤ Friends of the Earth (2019): Genetically Engineered Animals. From Lab to Factory Farm. Englisch, 44 Seiten, Download (PDF): www.kurzlink.de/gid251_i oder www.foe.org.

Baumwolle, Soja und Lithium im Fokus

Der An- und Abbau von Rohstoffen gefährdet die globale biologische Vielfalt vor allem an den Orten des Geschehens. Das Institut für Ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) hat verschiedene Rohstoffe auf ihre natur- und umweltschädlichen Auswirkungen hin analysiert. Der Fokus der Untersuchung wurde auf drei Rohstoffe gelegt, die aktuell oder in Zukunft eine wichtige Rolle für die deutsche Wirtschaft haben, jedoch in anderen Regionen der Welt an- oder abgebaut werden. Ein wichtiger Aspekt bei der Betrachtung von Baumwolle und Soja ist der extrem hohe Anteil von gentechnisch veränderten Pflanzen im globalen Anbau.

➤ Lea Kliem et al. (2019): Sustainable Consumption for Biodiversity and Ecosystem Services – The cases of cotton, soy and lithium. Englisch, 84 Seiten, Download: www.bfn.de oder www.kurzlink.de/gid251_zz.

Nachhaltige Landwirtschaft

In einem kritischen Moment beleuchtet ein Bericht im Auftrag des UN-Komitees für Welternährungssicherheit (CFS) die notwendigen Veränderungsprozesse, um für eine globale Ernährungssicherheit zu sorgen. Diese wird von komplexen Herausforderungen wie zunehmender Urbanisierung und Klimawandel gefährdet.

➤ High Level Panel Expert HLPE (2019): Agroecological and other innovative approaches for sustainable agriculture and food systems that enhance food security and nutrition. Englisch, 163 Seiten, Download (PDF): www.kurzlink.de/gid251_j oder www.fao.org.

Gentechnik in Brasilien

Brasilien ist Weltmacht im Bereich gentechnisch veränderter Pflanzen. Als Basis für die neu entbrannte Debatte um Gentechnik in der Landwirtschaft, wird die aktuelle Situation in Brasilien erläutert. Der Text beruht auf einer überarbeiteten und gekürzten Fassung einer Studie der brasilianischen Organisation Terra de Direitos.

➤ Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika e.V. (2019): Brasilien und die Macht der Gene, 14 Seiten, Download: www.kurzlink.de/gid251_k oder www.fdcl.org.

Saatgutsysteme in Tansania und Indien

Die Studie untersucht kleinbäuerliche Saatgutsysteme im Vergleich zwischen Tansania und Indien. Zwei Länder in unterschiedlichen Stadien der landwirtschaftlichen Industrialisierung. Die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Ländern ermöglichen es durch Erfahrung einem unternehmensbasierten Saatgutsystem vitale Alternativen entgegenzusetzen.

➤ Shalini Bhutani (2019): Making Farmer-Managed Seed Systems Work. Rosa-Luxemburg-Stiftung, Englisch, 37 Seiten, Download (PDF): www.kurzlink.de/gid251_jj oder www.rosalux.de.

ISAAA-Bericht

Der International Service for the Acquisition of Agri-biotech Applications (ISAAA) bietet im letzten Bericht „Globaler Status kommerziell genutzter gentechnisch veränderter Nutzpflanzen“ für das Jahr 2018 einen Überblick über die weltweite Agro-Gentechnik. Weltweit ist die Fläche auf der gentechnisch veränderte Pflanzen angebaut werden um rund ein Prozent gestiegen.

➤ ISAAA (2019): Brief 54: Global Status of Commercialized Biotech/GM Crops: 2018. Englisch, der gesamte Bericht (Print oder PDF) kostet 50 US-Dollar. Zusammenfassung online: www.isaaa.org/resources/publications/briefs/54/.

Argumentationshilfe: Gentechnik 2.0

Seit 2012 werden neue und mächtige Technologien entwickelt, die die Möglichkeiten bei der Veränderung des Erbguts von Lebewesen vervielfacht haben. Eine Argumentationshilfe will Menschen, die sich aktiv an der neuen Gentechnikdebatte beteiligen möchten, informieren. Sie liefert fundierte, kritische Argumente gegen den Einsatz der Gentechnik in der Landwirtschaft.

➤ Umweltinstitut München (2019): Gentechnik 2.0, 14 Seiten, Download (PDF): www.kurzlink.de/gid251_hh oder www.umweltinstitut.org.

Schweiz: Ethikkommission zu Gene Drives

Als „Gene Drives“ werden Mechanismen bezeichnet, mit denen Organismen, die sich sexuell vermehren, zu einer beschleunigten Weitergabe von Genen gebracht werden. In einem Kurzbericht geht es um die ethische Beurteilung von gentechnisch erzeugten Gene Drives und die mit ihnen verbundenen Eingriffe und möglichen Umweltfolgen.

➤ Eidgenössische Ethikkommission für die Biotechnologie im Ausserhumanbereich EKAH (2019): Gene Drives. Überlegungen zum Einsatz von Gene Drives in der Umwelt, 12 Seiten, Download (PDF): www.kurzlink.de/gid251_aa oder www.ekah.admin.ch.

Polizei und DNA-Analysen

Ein Mitschnitt der Veranstaltung „Die problematische Nutzung von DNA für die Polizeiarbeit“ vom GeN, der Zeitschrift CILIP, dem arbeitskreis kritischer jurist*innen an der Humboldt-Universität Berlin (akj) und dem Republikanischen Anwältinnen- und Anwälteverein (RAV) kann online angehört werden. Die Informationsveranstaltung und Diskussion zum „genetischen Phantombild“ im Kontext einer anstehenden Strafrechtsreform fand gut besucht im September in Berlin statt.

➤ Inputs von RA Benjamin Derin (Zeitschrift Bürgerrechte & Polizei/CILIP, RAV), Isabelle Bartram (Gen-ethisches Netzwerk) und Anja Reuss (Zentralrat Deutscher Sinti und Roma). Online: www.kurzlink.de/gid251_dd oder www.cilip.de.

GID Meta
Erschienen in
GID-Ausgabe
251
vom November 2019
Seite 38 - 40

GID-Redaktion

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