Rezension: Die Freihandelslüge

Das Anfang März erschienene Buch zur Kritik am EU-USA-Abkommen von Thilo Bode hat bereits hohe Wellen geschlagen. Inzwischen gilt fast schon: keine hochrangige Talkshow, kein Streitgespräch und kein Medienbericht mehr ohne den Foodwatch-Geschäftsführer. Der durchschlagende Erfolg seiner Streitschrift liegt weniger darin begründet, dass er Neuigkeiten präsentiert - die Antworten von offiziellen Stellen auf Bodes Anfragen zeigen, dass auch für Foodwatch die Verhandlungen vor allem eins sind: geheim. Bode ist es jedoch gelungen, einen immensen Fundus an Studien und Artikeln zu Rate zu ziehen, zu ordnen und verständlich darzustellen. Auf diese Weise liefert er erdrückende Belege dafür, dass TTIP den Interessen großer Konzerne dient und dass Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit, Arbeitsrechte und Demokratie nur zu verlieren haben. Und Bode war maßgeblich daran beteiligt, die immer wieder propagierten positiven Wachstums- und Beschäftigungseffekte durch TTIP in der breiten Öffentlichkeit als Märchen zu entlarven.

Anne Bundschuh

➤ Thilo Bode, unter Mitarbeit von Stefan Scheytt (2015): Die Freihandelslüge. Warum TTIP nur den Konzernen nützt - und uns allen schadet. DVA Sachbuch, 272 Seiten, 14,99 Euro, ISBN: 978-3-421-04679-6.

GID Meta
Erschienen in
GID-Ausgabe
230
vom Juli 2015
Seite 41

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